Der Star - Vogel des Jahres 2018

Ein Porträt dieses interessanten, meist sehr geselligen und vergnüglichen Vogels von unserem Stadtverbands-Vorsitzenden Stephan Schäfer.

2_Stare-im-Prachtkleid_Guenter Stoller.JPGNoch sind Stare bei uns verbreitete Brutvögel. Sie leben in Laubwäldern, altbaumreichen Feldgehölzen, in Gärten und Siedlungen, sofern sie dort Baumhöhlen oder geeignete Nistkästen vorfinden.

Ihr Nahrungsspektrum ist reich gefächert. Bevorzugt fliegen sie auf Wiesen und Weiden, wo sie Insekten aller Art aufnehmen. Im Sommer und Herbst gehen sie gern an Kirschen, Obst und Beeren. Früher waren Stare bei den Winzern gefürchtet, da im Herbst riesige Scharen in die Weinberge einfallen und großen Schaden verursachen konnten. Mit Knallapparaten und Netzen versuchte man sie fernzuhalten. Solche Stareneinflüge sind bei uns heute selten geworden. Es gibt nicht mehr so viele Stare, und die Trauben sind meist schon gelesen, ehe größere Starenschwärme bei uns auftauchen.

Stare im BaumAußerhalb der Brutzeit sind Stare ausgesprochen gesellig, mobil und unstet. Schon nach dem Ausfliegen bilden Jungstare Schwärme von einigen Dutzend bis über hundert Vögel, die übers Land ziehen und sich mit anderen Schwärmen vereinigen.

Im Herbst können sie zu regelrechten Vogelwolken von hunderttausenden Staren anwachsen, die dann auch in meist kurzzeitigen Schlafplätzen einfallen. Oft sind das größere Schilfröhrichte oder Feldhecken (so einmal am Segelflugplatz Bensheim). Es können aber auch Bäume mitten in der Großstadt sein wie in der Frankfurter City geschehen oder in Rom.

Zwischenzüge führen die Stare quer durch Europa: an die Ostsee, nach Frankreich, Italien und Nordafrika. War der Star früher ein Zugvogel, so findet man heute auch mitten im Winter kleinere Starenansammlungen bei uns vor. Sie leben dann von Fallobst und gehen an Futterstellen. Sie tragen im Winter das weiß gepunktete Schlichtkleid, das zum Frühjahr hin zum metallisch glänzenden Prachtkleid wird.

Wer diesen in seinem Verhalten äußerst vergnüglichen Vogel fördern will, sollte einen ausreichend großen Nistkasten aufhängen (Einschlupfloch mindestens 40 mm), am besten in einem Baum mit freiem An- und Abflug. Hängt man ihn an die Hauswand, muss man mit merklicher Verschmutzung der Fassade rechnen.Star beim Füttern

Beobachtungstipp: Stare lassen sich gut im Bensheimer Niederwald, im NSG Tongruben von Bensheim und Heppenheim, oder näher noch im Weiherhausstadion beobachten. Zur Brutzeit im April und Mai fliegen dann die fütternden Altvögel von den Grünflächen zu den Nisthöhlen hin und her.

Stephan Schäfer

Bilder:

2 Stare im Prachtkleid (o), NABU/Guenter Stoller

Alt-(schwarz) und Jung-Stare (bräunlich) im Baum (m), NABU/Kathy Büscher

Star beim Füttern (u), NABU/Uwe Winefield

 

 

 

Und hier noch etwas zum Schmunzeln (mit freundlicher Genehmigung des SWR3)